Umbau-Trick Ellenator: Seat Ibiza als Dreirad
Auto fahren mit 16 Jahren
Drei Räder, 20 PS, 100 km/h: Kfz-Meister Wenzl Ellenrieder baut Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo zum "Ellenator" um – den auch 16-Jährige fahren dürfen.
Arjeplog in Nordschweden oder das Death Valley in Kalifornien – kennt man. Erlkönigjäger auf der Pirsch nach automobilen Neuentwicklungen müssen jetzt einen weiteren Ort auf der Landkarte markieren: Dösingen im Ostallgäu. Gut möglich, dass ihnen dort eine bislang unbekannte Spezies vor die Linse fährt. Sie hört auf den Namen "Ellenator" und sieht von vorn aus wie ein stinknormaler Seat Ibiza. Weiter hinten aber kommt's; da gibt es keine normale Hinterachse, sondern mit Blech verkleidete Radhäuser und zwei in der Mitte eng zusammengerückte Räder.
Das sieht komisch aus, verfolgt aber einen Zweck: 16-Jährige dürfen den Ellenator mit dem A1-Motorradführerschein bewegen! Möglich geworden ist dies durch eine Gesetzesänderung auf der EU- und Bundesebene, die 2013 in Kraft trat. Die A1-Klasse umfasst seither nicht nur 125er-Leichtkrafträder, sondern auch dreirädrige Fahrzeuge bis 15 kW, also rund 20 PS.
"Mit seiner Spurweite hinten von 46,5 Zentimetern gilt der Wagen gerade noch als Dreirad", sagt Kfz-Meister Wenzl Ellenrieder, der den Ellenator ursprünglich für seinen 16-jährigen Sohn konstruiert hat. "So ein echtes Auto ist ja viel sicherer als diese mickrigen Leichtfahrzeuge oder ein Zweirad." Zumal Sicherheitsausstattungen wie Airbags oder ESP natürlich auch nach dem Umbau voll funktionsfähig bleiben.
Bei Tempo 100 ist der Ellenator erstaunlich stabil
Die Leistung wird rein elektronisch reduziert, das Fahrverhalten bleibt auch in Kurven oder bei Höchsttempo – etwa 90 bis 100 km/h – erstaunlich stabil. Ellenrieder, der in Dösingen eine freie Autowerkstatt samt Piaggio-Vertretung betreibt, zog für sein Projekt früh eine Homologationsexperten des TÜVzurate. Der gab Ende 2014 grünes Licht, die Spurweitenverringerung wurde sogar zum Patent angemeldet.
Die Verwandlung zum Dreirad dauert zwei Tage und kostet 4500 Euro. Geeignet sind Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo, die nicht älter als fünf Jahre sein sollten. Zwölf Ellenatoren hat Wenzl Ellenrieder bisher gefertigt, und es sollen noch mehr werden. "Für den VW-Konzern sind die jungen Leute imagemäßig doch eine super Sache", sagt er. Das Durchschnittsalter des deutschen Neuwagenkäufers liegt derzeit bei 53 Jahren.Autor: Matthias Moetsch
bron:http://www.autobild.de/
Auto fahren mit 16 Jahren
Drei Räder, 20 PS, 100 km/h: Kfz-Meister Wenzl Ellenrieder baut Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo zum "Ellenator" um – den auch 16-Jährige fahren dürfen.
Arjeplog in Nordschweden oder das Death Valley in Kalifornien – kennt man. Erlkönigjäger auf der Pirsch nach automobilen Neuentwicklungen müssen jetzt einen weiteren Ort auf der Landkarte markieren: Dösingen im Ostallgäu. Gut möglich, dass ihnen dort eine bislang unbekannte Spezies vor die Linse fährt. Sie hört auf den Namen "Ellenator" und sieht von vorn aus wie ein stinknormaler Seat Ibiza. Weiter hinten aber kommt's; da gibt es keine normale Hinterachse, sondern mit Blech verkleidete Radhäuser und zwei in der Mitte eng zusammengerückte Räder.
Das sieht komisch aus, verfolgt aber einen Zweck: 16-Jährige dürfen den Ellenator mit dem A1-Motorradführerschein bewegen! Möglich geworden ist dies durch eine Gesetzesänderung auf der EU- und Bundesebene, die 2013 in Kraft trat. Die A1-Klasse umfasst seither nicht nur 125er-Leichtkrafträder, sondern auch dreirädrige Fahrzeuge bis 15 kW, also rund 20 PS.
"Mit seiner Spurweite hinten von 46,5 Zentimetern gilt der Wagen gerade noch als Dreirad", sagt Kfz-Meister Wenzl Ellenrieder, der den Ellenator ursprünglich für seinen 16-jährigen Sohn konstruiert hat. "So ein echtes Auto ist ja viel sicherer als diese mickrigen Leichtfahrzeuge oder ein Zweirad." Zumal Sicherheitsausstattungen wie Airbags oder ESP natürlich auch nach dem Umbau voll funktionsfähig bleiben.
Bei Tempo 100 ist der Ellenator erstaunlich stabil
Die Leistung wird rein elektronisch reduziert, das Fahrverhalten bleibt auch in Kurven oder bei Höchsttempo – etwa 90 bis 100 km/h – erstaunlich stabil. Ellenrieder, der in Dösingen eine freie Autowerkstatt samt Piaggio-Vertretung betreibt, zog für sein Projekt früh eine Homologationsexperten des TÜVzurate. Der gab Ende 2014 grünes Licht, die Spurweitenverringerung wurde sogar zum Patent angemeldet.
Die Verwandlung zum Dreirad dauert zwei Tage und kostet 4500 Euro. Geeignet sind Seat Ibiza, Skoda Fabia und VW Polo, die nicht älter als fünf Jahre sein sollten. Zwölf Ellenatoren hat Wenzl Ellenrieder bisher gefertigt, und es sollen noch mehr werden. "Für den VW-Konzern sind die jungen Leute imagemäßig doch eine super Sache", sagt er. Das Durchschnittsalter des deutschen Neuwagenkäufers liegt derzeit bei 53 Jahren.Autor: Matthias Moetsch
bron:http://www.autobild.de/
Comment